Am 03. September 2024 fand im Rahmen des Caravan Salon Düsseldorf das Symposium Natur.Tourismus.Zukunft statt. Der Schwerpunkt am Nachmittag waren digitale Daten und ihr Einfluss auf die Produktqualität, Besucherlenkung und Erreichbarkeit von Erholungssuchenden.
Beim 3. Symposium Natur.Tourismus.Zukunft. Nachhaltig, smart, unbegrenzt?
diskutierten Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die neuesten Entwicklungen im nachhaltigen Outdoor-Tourismus. Das Symposium wurde veranstaltet vom Caravaning Industrie Verband e. V. (CIVD) und dem Deutschen Wanderverband als Teil des Konferenzprogramms "Destination Zukunft" des Caravan Salon 2024.
Am Nachmittag standen im Symposium vor allem digitale Daten im Fordergrund. Damit wurden auch Bereiche wie Wanderwege und Infrastruktur, Besucherlenkung, Reichweiten von Outdoor-Apps im Zusammenhang mit Open Data am Beipiel von OpenStreeMap angesprochen und diskutiert.
Dieser Themenblock zur Digitalisierung fand in enger Zusammenarbeit mit dem DWV-Projekt WaldWegweiser statt, das mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) gefördert wird.
Spannende Vorträge gaben Impulse
Marcel Tischer, Head of Digital Management bei der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH, sprach über die Bedeutung digitaler Daten als Teil der Produktqualität im Tourismus. Er betonte, wie präzise und aktuelle Daten zur Verbesserung des touristischen Angebots beitragen können und beschäftigte sich mit dem Einsatz von KI bei Tourenportalen.
Michael Neugaertner vom Deutschen Wanderverband stellte in Vertretung von Hanne Hermann das Projekt Waldwegweiser vor, das Open Data nutzt, um die digitale Besucherlenkung im Wald zu optimieren. Er erläuterte die Vorteile dieser Strategie für die Naturerlebnisse und die konfliktärmere Nutzung von Waldgebieten.
Thomas Froitzheim von Naviso Outdoornavigation diskutierte die Chancen und Grenzen von OpenStreetMap für den Outdoor-Tourismus. Er beleuchtete, wie diese Plattform die Navigation und die Erschließung von Wanderwegen verbessern kann, gleichzeitig aber auch Herausforderungen mit sich bringt.
André Rosinksi, Vorstand der Lübecker Bucht Ostsee, erklärte, wie wichtig das Besuchermanagement in stark frequentierten Tourismusregionen ist. Er zeigte auf, wie die Digitalisierung in der Ostsee-Region genutzt wurde, um das Besuchererlebnis zu optimieren und Überfüllungen zu vermeiden.
Wir danken allen Referenten für ihre engagierten und informativen Impulse.
Diskussion mit unterschiedlichen Perspektiven
In einer anschließenden Diskussionsrunde tauschten sich Experten über die Rolle digitaler Daten im Qualitätstourismus und für die Besucherlenkung aus.
Teilnehmende waren
- Markus Hallermann von komoot
- Erik Neumeyer vom Deutschen Wanderverband
- Marcel Tischer von der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH sowie
- Hartmut Wimmer von Outdooractive.
Moderiert wurde die Diskussion von Thomas Froitzheim.
Bei der Paneldiskussion wurde die Bedeutung digitaler Daten im Tourismus sowie die Rolle von OpenStreetMap (OSM) für die Wander- und Radwegeplanung betont. Erik Neumeyer hob die Herausforderungen und Chancen der digitalen Besucherlenkung hervor, während Hartmut Wimmer die Notwendigkeit der Datenpflege an vielen Stellen betonte und die Möglichkeiten, offizielle Inhalte und Nutzerdaten zu integrieren, um hochwertige Tourenvorschläge zu bieten. Auch die sich ständig verbesserende Datenqualität und hohe Aktualität von OSM-Karten wurde in der Diskussion betont. Markus Hallermann erklärte dazu, dass komoot ausschließlich OSM als externe Datenquelle nutzt, da diese die beste Grundlage bietet. Komoot kombiniert Nutzerdaten mit OSM-Daten, um individuell angepasste Tourenvorschläge zu erstellen. Marcel Tischer plädierte für bessere Schnittstellen zwischen den Plattformen, um den Pflegeaufwand für Destinationen zu verringern und die Datenqualität zu sichern. Zudem wurde die Bedeutung von Open Data und Creative Commons-Lizenzen für die freie Nutzung touristischer Informationen hervorgehoben. Wichtige Themen waren auch die Konfliktvermeidung mit Naturschutz und Waldbesitzern sowie die Erwartungen an die anstehende Novelle des Bundeswaldgesetzes.
Eine Zusammenfassung der Podiumsdiskussion mit den Antworten auf mehrere Publikumsfragen finden Sie hier zum Download: