Was ist Einsamkeit? Und wer ist besonders betroffen? Ein paar Fakten.
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Einsamkeit ist ein subjektives, individuelles Gefühl, das entsteht, wenn man weniger Kontakte zu anderen hat, als man wünscht. Alleine sein ist nicht zwingend gleichbedeutend mit Einsam sein. (1)
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Besonders betroffen: Senior*innen, Studierende, Alleinerziehende, Ausländer*innen / Migrant*innen, Chronisch Kranke / Behinderte, Arbeitslose, Hochbegabte, Strafgefangene.
Angaben zum Alter:
- jeder Fünfte über 85
- jeder 7. der 45- bis 65-Jährigen (2)
- Frauen: höchster Anteil Einsamkeit bei den 35 bis 44 Jährigen (20,7%)
- Männer: höchster Anteil Einsamkeit bei den 45 bis 54 Jährigen (15,4%) (3)
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Häufige Gründe für Einsamkeit sind Übergänge im Leben, die mit Wechseln zu tun haben, z.B. in Rente gehen, den Wohnort wechseln für Studium oder Arbeit oder Trennungen. Außerdem Zeitmangel, Armut, Einschränkungen (Sprache, körperlich, seelisch)
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Einsamkeit macht krank, es soll genauso schädlich sein, wie täglich 15 Zigaretten zu rauchen. (4)
Mögliche gesundheitliche Auswirkungen sind:
- Höheres Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko (5)
- schwächeres Immunsystem (6)
- Kopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Doppelt so hohes Risiko, an Demenz zu erkranken
- Verschlechterung der Beweglichkeit und Probleme beim Bewältigen alltäglicher Aufgaben
- Höheres Risiko psychischer Erkrankungen und Störungen, wie Depressionen oder Angststörungen
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Quellen:
(2) Luhmann, Hawkley: Age differences in loneliness from late adolescence to oldest old age; Ruhruniversität Bochum, NORC, University of Chicago; 2016
(3) Manfred E. Beutel et al.: Loneliness in the general population: prevalence, determinants and relations to mental health; University Medical Center of the Johannes Gutenberg University Mainz, 2017
(4) Holt-Lunstad J. et al: Social Relationships and Mortality Risk: A Meta-analytic Review; Brigham Young University, Provo, Utah, University of North Carolina at Chapel Hill, North Carolina; 2010
(5) Hakulinen C. et al.: Social isolation and loneliness as risk factors for myocardial infarction, stroke and mortality: UK Biobank cohort study of 479.054 men and women; Department of Psychology and Logopedics, Faculty of Medicine, University of Helsinki, National Institute for Health and Welfare, Helsinki, Finnish Institute of Occupational Health, Helsinki, Department of Public Health and Caring Sciences, University of Uppsala, Department of Epidemiology and Public Health, University College London, Clinicum, Faculty of Medicine, University of Helsinki; 2019
(6) Hawkley, L. C., & Cacioppo, J. T.: Loneliness Matters: A Theoretical and Empirical Review of Consequences and Mechanisms; Center for Cognitive and Social Neuroscience, University of Chicago; 2010
weitere Links:
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/engagement-und-gesellschaft/strategie-gegen-einsamkeit