Schulwandern Wettbewerb 2015

1. Rang: Augen auf für Kunst in der Natur

Grundschule Wersen
Klasse: 3, 2 Klassen
17.06.2015
 Kunstwerke, die den Wald mit seinen eigenen Materialien noch schöner machen

Häufig gehen wir Menschen und auch wir Kinder nicht mehr mit offenen Augen und wenig aufmerksam durch die Natur.
Deshalb stand auf unserer Wanderung das genaue Hinsehen, die Natur mit offenen Augen betrachten und die Geräusche wahrnehmen im Mittelpunkt.
Unser Weg führte uns an die Sundermann-Sandkuhle zwischen Westerkappeln und Lotte-Wersen, die bisweilen zu einem geschützten See geworden ist.
Unterwegs entdeckten wir im Wald Lichtungen und sogar Rehe (so früh waren wir unterwegs), hörten Vögel zwitschern und Blätter rascheln.
Auf einer schönen großen Lichtung brachten wir, nachdem wir bereits "Kunst" in der Natur entdeckt hatten, Kunst in den Wald.
Zuvor hatten wir uns im Unterricht mit dem Thema "LandArt" auseinandergesetzt.
Wir sammelten in Kleingruppen Ideen, suchten die passenden Materialien im Wald und ließen unserer Phantasie freien Lauf.
So entstanden neben einem Fußballspieler, der im Tor nach einem Ball springt, ein Hund, lachende Smileys, lustige Strichmännchen und viele weitere schöne und spannende Kunstwerke mit Hilfe der Natur.
Seht selbst! Wir haben der Natur ein Stück ihrer Schönheit zurück geschenkt!


Schulwandern Wettbewerb 2015

2. Rang: Schulwanderweg

Gesamtschule Menden
Klasse: 5 Projektgruppe

15.6.2015-19.6.2015
 Projekt "Schulwanderweg gestalten"

Während der Projektwoche 2015 der Gesamtschule Menden machte sich ein kleiner Trupp des fünften Jahrgangs auf, sich das Thema Wandern auf die Fahnen zu schreiben. Die Kinder erarbeiteten zusammen mit dem ansässigen Forstamt Möglichkeiten den an die Schule angrenzenden Wald für einen Schulwanderweg zu präparieren. Dieser soll dann in zukünftigen Vertretungsstunden dazu dienen, sich auch mal die Beine vertreten zu können, bzw. frische Luft zu schnappen und zwar auf einem schuleigenen Wanderweg. Dazu wurden Wegmarkierungen in der Mendener Waldemei angebracht und eine Wanderkarte erstellt, welche vervielfältigt und in den Klassen der Gesamtschule Menden ausgeteilt wurde. Diese enthält Informationen über den Streckenverlauf, notwendige Details wie Streckenlänge, Höhenmeter oder Zeitaufwand, Verhaltensregeln im Wald und eine Beschreibung möglicher Aktivitäten während der Wanderung. Die Kinder wurden während der Projektwoche anhand anschaulicher Materialien, interessanter Vorträge sowie einer spielerischen Erkundung für den Naturraum Wald und das Thema Wandern sensibilisiert. So wurden sie zum Beispiel bei einer Wanderung mit dem Förster über heimische Tiere und beachtenswerte Pflanzen informiert. Die Schüler wählten selbst Spiele („Samensocken“, „Naturleinwand“, „Der Baum ist es“) aus, durch die ihr Gespür für die biologische Diversität der Natur geschult werden konnte. Während der Wanderungen erhielten sie Aufgaben, um selbstverantwortlich am Projektprozess teilzunehmen. So gab es Sprayer, Erkunder, Fotografen, Sanitäter, Wanderapp- und sogar Müllbeauftragte, denn unser Wanderweg musste von einigen ungeliebten Gegenständen befreit werden.
Am Ende der Projektwoche stand der Präsentationstag an. Die Wandertruppe konnte dabei stolz, mit einem guten Gewissen und erholt ihre Ergebnisse präsentieren. Aus den Erfahrungsberichten konnte man herauslesen, dass sich die meisten Teilnehmer nun mehr für das Thema Wandern und Natur interessieren.


Schulwandern Wettbewerb 2015

3. Rang: Zu Fuß von Eilenburg nach Glaucha

Karl-Neumann-Schule
Klasse: O2 und U1 Schule für geistig Behinderte
12.06.2015
 Durchhalten und die Natur auf vielfältige Weise erleben

Nach einer erfolgreichen Projektwoche zum Thema „Wiese“ starteten kürzlich 11 Schüler der Karl – Neumann - Schule zwischen 9 und 16 Jahren zu Fuß ins Landhaus Böhm nach Glaucha.
Pünktlich um 9:00 Uhr begannen wir unsere Wanderung am Lübbisch entlang des Muldedammes. Wir entdeckten viele Pflanzen, die wir zuvor in unserer Projektwoche kennen gelernt hatten – wie Löwenzahn, Klatschmohn, Spitzwegerich, Brennnessel u. a.

Zwischen Hainichen und Zschepplin legten wir ein ausgiebiges Picknick ein. Dabei lief uns eine Feldgrille über den Weg. Noch nie zuvor hatten wir ein solches Tier gesehen. Wir hatten Nachschlagewerke dabei und konnten uns sofort informieren. So erfuhren wir, dass diese Tiere nur noch selten in Deutschland vorkommen.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, setzen wir unseren Fußmarsch durch den Zscheppliner Schlosspark fort. Es war sehr idyllisch, im Schatten immer entlang des Wassers zu laufen.
Als wir aus dem Park kamen, wartete auf uns Herr Maiwald mit dem „Pony-Kutschen-Taxi“. Das war unsere Rettung, denn mittlerweile meinte es die Sonne wirklich gut mit uns. Nun hatten wir abwechselnd die Möglichkeit, ein Stück des Weges zu fahren.
Gegen 14:00 Uhr kamen wir etwas erschöpft - aber stolz, diese Strecke bewältigt zu haben - im Landhaus Böhm in Glaucha an.

Wir wurden herzlich von Frau Böhm begrüßt und gleich mit einem köstlichen Eis überrascht. Danach machten wir uns frisch und bereiteten unsere Nachtlager vor. Heubetten, Strohsäcke und Isomatten standen uns dafür zur Verfügung.
Als dies erledigt war, bereiteten die großen Schüler das Abendessen vor. Zu Steak und Bratwurst sollte es schließlich noch Salate geben. Die jüngeren Schüler durften spielen.

Schon 16:00 Uhr erwartete uns Herr Wagner vom DRK-Fahrdienst. Er brachte uns nach Tiefensee zum Freizeitreiterhof der Familie Pätz. Dort warteten 4 große Pferde auf uns. Nach einer kurzen Einweisung durften wir die Pferde putzen; dann wurden sie gesattelt und es begann ein zweistündiger Wanderritt durch die Natur, dabei wechselten wir uns ab. Das war eine völlig neue Perspektive, die Natur vom Rücken der Pferde aus zu genießen.

Wieder im Landhaus Böhm angekommen, begannen wir mit dem Grillen. Gemütlich klang der Abend aus. Erschöpft und zufrieden schliefen wir auf unseren ungewöhnlichen Nachtlagern ein.
Am nächsten Morgen hieß es dann, nach der Morgentoilette: einpacken, Tisch decken, zum Bäcker gehen und frühstücken. 10:00 Uhr wurden wir abgeholt.

Im Durchschnitt hat jeder von uns 11 km zu Fuß, 4 km mit dem „Pony – Kutschen- Taxi“
Und 3 km auf dem Pferderücken zurückgelegt. Manchmal kamen wir dabei an unsere Grenzen, aber wir sind sehr stolz, dass wir alle durchgehalten haben.
Wir konnten an diesen beiden Tagen viele neue Erfahrungen sammeln.
 


Schulwandern Wettbewerb 2015

4. Rang: Vielfalt in Art und Weise

Ringschule Frechen
Klasse: 2 und 3

01.06.2015
 Zwei auf einen Streich.

Wir, die OGS Gruppe „Orange“ der Ringschule Frechen, hatten schnell unser Wanderziel gefunden. Die Entscheidung fiel auf die ortsansässigen Quarzwerke.
Mit dem gut 100 Hektar großen renaturierten Tagebaugelände zeichnet sich das Unternehmen durch beispielhaften Einsatz zum Erhalt der Artenvielfalt aus und gibt somit ein deutliches Signal für kommende Generationen in Sachen Wertschätzung unseres Lebensraumes. Alte und junge Wälder, Wiesen und Wegränder, Tümpel und Pfützen, Sandwüsten und Trockenhänge bieten hier zahlreichen Pflanzen und Tieren eine Heimat und uns eine tolle Möglichkeit die Vielfalt zu entdecken. Frau Franzheim (Quarzwerke) erteilte uns die freundliche Genehmigung in dem Artenschutzgebiet zu wandern.
Auf einem gruppeneigenen Wissensplakat, sammelten wir vorab Informationen rund um die Natur und den Naturschutz. Frau Cremer-Lober (Leiterin des Frechener Lehrbiotopes), brachte bei ihrem Besuch in unsere OGS sogar eine Wechselkröte und eine Kreuzkröte mit und stellte sich den interessierten Fragen der Kinder.
Am 01.06.2015 starteten wir dann mit unserer Wanderung. Vor uns lag die Grube mit einer Länge von 1200 Metern und 60 Metern Tiefe. Eine Becherlupe schaffte die Möglichkeit nicht nur auf den Sand und die großen Bagger zu achten, sondern auch ein besonderes Augenmerk auf die kleinen Bewohner der Umwelt zu richten. Vorbei an Schilf und Tümpeln wo Kröten ihren Laich ablegten, entdeckten wir am Ufer eines kleinen Sees viele kleine und große Tiere. Fischreiher kreuzten unseren Weg, Libellen schwirrten umher und Wasserfrösche begrüßten uns mit einem lautstarken Quaken. Unzählige Vogelstimmen waren zu hören und machten den Ausflug zu einem wahren Vergnügen mit hohem Entspannungsfaktor. Den Flussregenpfeifer, einen ziemlich seltenen Wasservogel, entdeckten wir etwas abseits mit unserem Fernglas. Und dann war da noch die Fledermaushöhle. Hier sollen im Winter die Fledermäuse ihren 6- monatigen Winterschlaf halten können. Als Frau Franzheim die große Eisentür zur Höhle öffnete, durften die Kinder mit Gummistiefel sogar hineingehen.
Nun erlebten wir auf der einen Seite Pflanzen und Tiere in Vielfalt und auf der anderen Seite die Sandabbaugrube. Spannend der Gedanke, dass hier einmal Meer gewesen sein soll. Die unvorstellbare Fläche Sand faszinierte die Kinder so sehr, dass sie es sich nicht verkneifen konnten, einmal „einzutauchen“. Auf dem zweiten Blick entdeckten sie, dass sich im Laufe der Zeit hier mehrere Schichten Sand abgesetzt haben. Ganz besonders auffällig war die unterschiedliche Färbung. In durchsichtigen, verschraubbaren Plastikfläschchen, schichteten sie unterschiedliche Sandproben. Dabei entstanden schöne Muster. Frau Franzheim erklärte ihnen, dass unter anderem die Art des Gesteins oder Minerals entscheidend sei, welche Farbe der Sand hat. Rot deutet zum Beispiel auf einen hohen Eisengehalt hin.
Die Kinder hatten gar nicht gemerkt, dass sie nun schon die Hälfte der Strecke hinter sich gelassen hatten und sich auf 60 Meter Tiefe befanden. Auf dem Rückweg kämpften sie sich wieder aus der Grube auf 120 Meter Höhe empor und waren stolz, den sogenannten „Todeshügel“ geschafft zu haben. Stolz auch, weil die Wanderung zugleich ein Spendenlauf war, zu Gunsten der Erdbebenopfer in Nepal.
Wir danken herzlich den Quarzwerken, insbesondere Frau Franzheim und Frau Cremer-Lober für ihre Begleitung und tatkräftige Unterstützung bei dem Projekt!!!


Schulwandern Wettbewerb 2015

5. Rang:  Dass die Jugend noch wandern kann...

Schiller-Gymnasium
Klasse: 8

Juni 2015
 „Dass die Jugend noch wandern kann...“... 
lautete der Kommentar einer überraschten Bewohnerin des kleinen Eifeldorfes Waldorf.

Ökosysteme der Eifel - Wanderung der Klasse 8b des Schiller-Gymnasiums, Köln
„Dass die Jugend noch wandern kann“ lautete der Kommentar einer überraschten Bewohnerin des kleinen Eifeldorfes Waldorf, als sie 32 Schülerinnen und Schüler der Klasse 8b auf dem Jakobsweg begegnete. Das hätte sie ja schon lange nicht mehr gesehen, meinte sie und freute sich ganz offensichtlich über die Jugendlichen, die bester Laune an ihr vorbeizogen.
Die Klasse 8b wanderte in fast 7 Stunden von Dahlem nach Jünkerath, um hier verschiedene Ökosysteme wie das Moor, Laubwald, Nadelwald, Fettwiese, Trockenrasen und Heidelandschaft kennen zu lernen. Während des Tages hatten die Schüler zwei Arbeitsaufträge: sie sollten die verschiedenen Ökosysteme mit ihren charakteristischen Pflanzenarten fotografisch dokumentieren sowie Produkte aus der Natur sammeln und ordnen.
Die Wanderung
Von Dahlem wanderten wir zunächst durch ein Hangmoor auf Holzstegen und untersuchten dort die extremen Lebensbedingungen von saurem und stets durchnässten Boden. Ein Schüler hat ein Stück Torfmoos „ausgewrungen“, was eindrucksvoll zeigte, wieviel Wasser diese Moosart speichern kann.
Danach ging es weiter durch Laub- und Nadelwald, wo die Schüler tiefer im Wald riesige Ameisenbauten entdeckten. Es hat die Schüler sichtlich fasziniert, wie hoch organisiert diese winzigen, Staaten bildenden Insekten sind.
Anschließend gingen wir ein Stück auf dem Römerweg, der als „Via Appia“ Köln mit Trier verband bis zum Vierherrenstein, einem 600 Jahre alten Grenzstein.
Über Höhenzüge mit Wiesen und weitem Blick auf die Hohe Acht und die Nürburg gelangten wir zu den Wacholderheiden bei Alendorf. Hier wachsen neben zwei Enzianarten auch seltene Orchideenarten. So haben wir neben dem Gefleckten Knabenkraut auch das Helm-Knabenkraut und die Große Händelwurz gefunden. Im angrenzenden Wald fanden wir dann sogar die schöne und selten gewordene Akelei.
Nach einer ausgiebigen Mittagspause wanderten wir über weitere Anhöhen mit beeindruckenden Wacholderbeständen hinunter ins Tal nach Esch. Hier besuchten wir einen kleinen Soldatenfriedhof, auf dem 150 meist junge Männer begraben liegen, die bei den erbitterten Kämpfen zwischen Deutschen und Alliierten Ende 1944 auch hier in diesem jetzt so beschaulichen Dorf ums Leben kamen. Die Schüler verstummten ganz von alleine. Auch das gehört zur Eifel.
Zum Schluss ging es durch einen lichten Laubwald hinunter nach Jünkerath, wo wir nach einem langen Wandertag müde aber zufrieden in den Zug nach Köln stiegen.

Im Unterricht kam es dann auch zu einer Diskussion über die Handlungsmöglichkeiten, wie man sich für den Schutz von Arten und Lebensräumen einsetzen könnte. Dabei kam die Frage auf, ob es überhaupt sinnvoll sei, dass Wanderwege in die Natur gebaut werden. Marten meinte, dass es doch viel besser für die Natur sei, wenn eben kein Mensch in sie eindringen und sie stören könnte. Also doch nicht wandern...?

Isabell Seifert
Köln, den 27.7.2015


Die Projekte zum Schulwandern wurden unterstützt von ...