Der Vorschlag sich beim Schulwanderwettbewerb zu bewerben wurde von den Wölfen, einer Lerngruppe von 24 Kindern des 1.-3. Jahrgangs der Natur- und Umweltschule, sofort aufgegriffen. Es bestand der Wunsch den Entwicklungsstand der Kaulquappen am Silbersee zu begutachten. Das Kreis leitende Kind ließ den Vorschlag abstimmen und moderierte die Planung der Wanderung. Zunächst wurden die Ziele festgelegt. Vorranging ging es um die Erforschung der Artenvielfalt am und im Wasser. Anschließend trugen die Kinder zusammen, welches Material für die Wanderung notwendig wäre. Neben der Grundausstattung auch kleine Eimer, Lupen, Kescher, Bestimmungsbücher und eine Unterwasserkamera. Außerdem stellte sich die Frage woher der See seinen Namen hat. Zwei Kinder meldeten sich hierzu Nachforschungen anzustellen.
Eine Woche später war es nun soweit. Im Morgenkreis auf dem Waldplatz an der Schule wurde die Namensgebung des Silbersees geklärt. Die Kinder hatten erfolgreich geforscht, dass der alte Sandtagebau seinen Namen durch dort spielende Kinder nach der Geschichte „Der Schatz im Silbersee“ von Karl May erhalten hatte. Außerdem erklärten die Kinder, dass früher in der Dresdner Heide auch Silber abgebaut wurde. Nach diesem geschichtlichen Rückblick warfen die Kinder in kleinen Gruppen einen Blick auf die Karte und planten den Weg zum Silbersee. Nachdem dieser zumindest theoretisch auf der Karte geklärt war, zog die Gruppe los. Nach der Straßenbahnfahrt übernahm Konrad das Kommando über den Weg durch die Dresdner Heide. Anhand der Wanderkarte und der aus dem 16. Jahrhundert z.Z. August dem Starken stammenden Wegzeichen wurde die Gruppe angeführt. Zur Ausrichtung der Karte nutzten wir den Stand der Sonne und den Kompass. Während des Frühstücks las die Pädagogin im Bezug auf die Namensgebung des Sees, ein Indianer-Märchen vor.
Beim See angekommen waren die Kinder kaum zu halten. Jedoch war es den Pädagogen wichtig die Regeln zum Erforschen der Artenvielfallt zu besprechen und auf die Dokumentation des Beobachteten hinzuweisen. Die Regeln wurden durch die Kinder zusammengetragen und nahmen direkten Bezug auf die Bedingungen vor Ort. Neben dem wurden die unsichtbaren Grenzen vereinbart und Forschergruppen gebildet. Dann konnte es endlich losgehen. Am spannendsten war für die Kinder die Erforschung der Wasserlebewesen. Mit tollen Erfolgen, denn eine Gelbrandkäferlarve entdeckt man nicht alle Tage. Auf vorbereiteten Dokumentationsbögen notierten und zeichneten die Kinder ihre Beobachtungen. Die Kaulquappen waren besonders interessant, da sie bei genauerer Betrachtung unterschiedliche Entwicklungsstadien aufwiesen.
Im Abschlusskreis konnte jedes Kind der Gruppe erzählen, welche Beobachtung es gemacht oder was es Neues gelernt hat. Frida und Charlotte beschreiben die Wanderung so: „Manche Kinder beobachteten Libellen und Kaulquappen. Und ein Kind hat sogar eine Gelbrandkäferlarve gefunden. Schön fand ich, dass wir ganz viele verschiedene Tiere gefunden haben.“