Kammweg Erzgebirge-Vogtland - Etappe 16: Von Burgsteingebiet bis Hirschberg
Schwer
Diese Etappe des Kammwegs führt Wandernde nicht nur zum Dreifreistaatenstein der drei Freistaaten Sachsen, Thüringen und Bayern, sondern auch hinein ins Schutzgebiet „Grünes Band Sachsen“ mit den Resten der ehemaligen Grenzbefestigung (Kolonnenweg) sowie zum Deutsch-Deutschen Museum Mödlareuth und lässt sie tief in die Geschichte der Region eintauchen.
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Besonderheiten der Tour
Kulturelle Highlights
Beschreibung
Am Wanderparkplatz bei den Burgsteinruinen beginnen Sie die Wanderung nach Mödlareuth. Im nahe liegenden Krebes hatte der Illustrator Hermann Vogel (Illustrationen in Grimms Märchenbüchern) sein Haus, das noch heute zu besichtigen ist.
Über die Straße kommen Sie bereits nach wenigen Metern zu den Burgsteinruinen, ehemalige Wallfahrtskirchen der Bistümer Naumburg und Bamberg, deren Bistumsgrenzen über dem Burgstein verliefen. Von hier führt Sie der Kammweg am Waldrand zum Burgbach und durch den Wald in das wildromantische Kemnitzbachtal. An der Kienmühle finden Sie die erste Rastmöglichkeit. Die stillgelegte Mahl- und Schneidmühle gehört zu den letzten ihrer Art in der Region. Auf dem Kammweg im Kemnitzbachtal müssen Sie gefasst sein auf herrlich verwachsene Pfade, wurzlige Waldwege und immer das sanfte Rauschen des Kemnitzbaches als Hintergrundgeräusch. Abwechslungsreich führt der zertifizierte Qualitätsweg vorbei an der Unterkemnitzmühle auf eine Anhöhe vor Gutenfürst mit schönem Ausblick. Nach dem idyllischen Forstteich mit angrenzender Freizeitanlage geht es zum ehemaligen deutsch-deutschen Grenzbahnhof in Gutenfürst. Das großräumige bebaute Gelände lässt noch heute seine Bedeutung für die DDR erahnen. Übrig geblieben ist ein Haltepunkt der Vogtlandbahn. Am Bahnhof vorbei führt Sie ein Wirtschaftsweg unter den Bahngleisen hinweg geradeaus, dann bergan in einen Hohlweg. Auf der Höhe angekommen bietet sich Ihnen ein traumhafter Rundumblick über das ehemalige Grenzgebiet. Das Bundesland Bayern ist nun zum Greifen nah. Auf den Spuren der deutsch-deutschen Grenzgeschichte leitet Sie bald der Kolonnenweg, ein Betonplattenweg. Der Kammweg verläuft etwas oberhalb des Dreifreistaatensteins, der die Grenze der Bundesländer Sachsen, Bayern und Thüringen markiert. Nun wandern Sie auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg nach Gebersreuth. Auf der Höhe säumen ab und zu Bäume und Feldgehölze den Weg, den Weiler Straßenreuth lassen Sie links liegen. Nach Gebersreuth treffen Sie im Waldstück auf den Saale-Orla-Weg, der überwiegend identisch mit dem Kammwegverlauf bis nach Blankenstein führt. Den Wald verlassend bekommen Sie schon bald das kleine Örtchen Mödlareuth zu Gesicht. Geteilt durch den Tannbach, gehört die südliche Ortshälfte zu Bayern, die nördliche Seite zu Thüringen. Das Deutsch-Deutsche Museum dokumentiert eindrucksvoll die Geschichte „Klein-Berlins“, wie man Mödlareuth wegen seiner Grenzmauer auch nennt. Am Gasthaus „Zum Grenzgänger“ sind Sie am Ziel der Etappe angekommen. In Mödlareuth gehen Sie vom Gasthaus „Zum Grenzgänger“ am Außengeländes des Museums entlang, vorbei an den Ruinen der historischen Mühle und dem Museumsparkplatz, bis Sie nach einer kleinen Obstplantage auf den parallel zum Tannbach verlaufenden Kolonnenweg treffen. Wenig später verlassen Sie den Betonplattenweg und wechseln auf einen abwechslungsreichen Fahrweg, dann Pfad, dem Sie bis zum Aussichtspavillon Öhninger Hütte folgen. Nach dem herrlichen Ausblick steigen Sie wieder hinab zum Kolonnenweg, der Sie entlang des eindrucksvollen Saalebogens mit Blick auf das Hirschberger Schloss bis kurz vor Hirschberg führt. Der ehemalige Grenzstreifen ist weitgehend als Schutzgebiet „Grünes Band“ durch zahlreiche junge Birken, aber auch andere landschaftsprägende Laubgehölze gekennzeichnet. Ein angenehmer Pfad führt abwechslungsreich auf der Höhe auf dem das Saaletal begrenzenden Hang am recht en Ufer der Saale entlang bis zum Beginn des Hirschberger Hags. Es geht leicht bergan und bergab, durch eine tief eingeschnittene Senke eines Bächleins mit entzückenden Aus- und Durchsichten in das Saaletal. Leicht abwärts kommen Sie der Saale immer näher und damit auch zum Naturschutzgebiet Hag und der „Saalebänk“ mit Platz für 97 Personen, deren Sitzfläche und Lehne in einem Stück aus dem Stamm eines 130 Jahre alten Baumes gefertigt wurden. Die Bank stand einmal als „Saalebank“ als längste Bank aus einem Stamm im Guinessbuch der Rekorde. Weiter Richtung Hirschberg laufen Sie über den in der zerklüfteten Felswand fest verankerten Hängesteg. Ein Hirsch am Felshang blickt stolz über das Tal der Saale.
Autorentipp
Burgstein:
Burgsteinruinen bei Krebes, Hermann-Vogel-Haus (Zeichner der Illustrationen der Märchenbücher der Gebrüder Grimm) in Krebes, Burgsteinlehrpfad, Wasserburg in Geilsdorf, Kienmühle, gut erhaltene Mahl- und Schneidmühle im Burgsteingebiet, Auenlandschaft Kemnitzbachtal, ehemaliges deutsch-deutsches Grenzsperrgebiet mit noch teilweise vorhandenen Grenzsperranlagen (Kolonnenweg) und Grenzbahnhof bei Gutenfürst,
Gefell/Töpen:
Schutzgebiet „Grünes Band Sachsen“, Dreifreistaatenstein der drei Freistaaten Sachsen-Franken-Thüringen bei Grobau/Münchenreuth/Gebersreuth, Dorfkirche Mißlareuth, Denkmal zum gelehrten Bauern bei Mißlareuth/Rothenacker, Deutsch-Deutsches Grenzmuseum im thüringisch-bayrischen Ort Mödlareuth, historische Untere Mühle Mödlareuth, ehemaliges deutsch-deutsches Grenzsperrgebiet mit noch teilweise vorhandenen Grenzsperranlagen (Kolonnenweg) zwischen Mödlareuth und Hirschberg
Hirschberg:
Hag und Hängesteg, Gondelstation, Naturpark Thüringer Schiefergebirge / Obere Saale, Museum für Gerberei- und Stadtgeschichte