Tälerweg
Mittel
Zwei wunderschöne Täler und „himmlische“ Aussichten erwarten Wanderer auf dieser Route. Im Hoppecketal in Willingen startet die Tour und führt durch den so genannten „Keller“ rasch hinauf auf den Rothaarsteig und Uplandsteig. Kilometerweit blicken die Wanderer dort oben über das "Land der tausend Berge" oder auch das Ruhrtal, und genießen die weite Landschaft der Willinger Hochheide. Durch das Quellgebiet der Hoppecke gelangen sie zurück ins Tal.
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
- J
- F
- M
- A
- M
- J
- J
- A
- S
- O
- N
- D
Beschreibung
Liebe Wanderer, wie hier so wird auch in der Wanderkarte neu der Begriff „Qualitätstour“ genannt. Hierzu haben wir Näheres in unserer Empfehlung „Blick-ins-Land Kahle Pön“ erläutert. Aber nun soll`s wohl los gehen, ab zum „Tälerweg“:
Start und Ziel dieser Wanderung am Ende der Bebauung im unteren Hoppecketal, welches jedoch kein eigenständiger Ortsteil ist. Vom Dorfzentrum erreichen Sie, lieber Wanderer, sogar mit PKW den Parkplatz, vorbei am kleinen Industriezentrum an der Straße „Zur Hoppecke“, dann in die „Hoppecketalstraße“ (ach, wie bezeichnend!) einbiegend. Hier erkennen wir die Glasbläserei und Bergwacht, die Tennisplätze und die Talstation der in 2018 neu erbauten K1 Sesselbahn. Noch gut 1,5 km bis zum Park- und Startplatz unter Bäumen. Die letzten 150 m führen über Schotter! Dort sehen wir eine Markierung „KB – 155“, nein, kein Kfz-Kennzeichen, sondern die Benennung eines Rettungspunktes (Ortsangabe in Notfällen).
Frisch gestärkt starten wir nun zu unserer 12,0-km-Wanderung zum Naturschutzgebiet „NSG Neuer Hagen“, besser als die große Hochheide bekannt. Dort droben auch Einkehr möglich.
Nun aber „Frisch auf“ durchs Hoppecketal hoch, linkerhand Wiesen und einige Bäume des gleichnamigen Baches. Erst gaaanz langsam bergan steigend bis zum „Keller“, rd. 700 m hoch gelegen. Dann etwas moderater. Nach kurzer Zeit jedoch versperrt uns ein rot-weißer Balken den Weg. Grenze? In der Tat „Ja“, hier die Landesgrenze von Hessen zu NRW. Aber keine Passkontrolle, garantiert. Denn diese Schranke ward von privater Hand errichtet worden, inzwischen aber teilweise wieder hoch bewachsen. So heißt es ab nun: bitte immer schön auf den Wegen verbleiben. Und unverkennbar die riesigen Kyrill-Flächen, die seinerzeit im Januar 2007 von Petrus mit seinem großen Sturm, ergo nicht von privat, angerichtet worden waren. Nach weiteren 1,3 km erreichen wir oben auf Kammhöhe den Upland- sowie den Rothaarsteig, beides prämierte Qualitätswege.
Diesem folgen wir links abbiegend.. Auch auf der linken Seite eine freie Fläche, die so genannte „Suggeheide“ (Sau-Heide). Wo in früheren Jahrhunderten sich Schweine wohl fühlten, die von Menschen gezüchteten. Heute manchmal aufgepasst, die Wege könnten dort schlammig sein, dann bitte umwandern. Und hier kündigt sich bald die „Niedersfelder Hochheidehütte“ an, auf gute 800 m Höhe gelegen. Auf dem Wege dorthin probieren Sie mal den neben dem Fahr- und Wanderweg parallel laufenden Pfad, ein Wohl für die Füße. Bevor ihr Magen Flüssiges und Festes weiter in der stets geöffneten Hütte probiert.
Diese Hütte führt ihren Namen zu Recht. Denn ab hier bis zum „Clemensberg“ (838 m) berührt unser Qualitätsweg den Rand der Hochheide, ein „Überbleibsel“ der Eiszeit. Wie gesagt, im Winter für Skilangläufer und im Sommer für Augen und Magen schön. So nett anzuschauen die blühende Heide im August sowie auch die Blaubeeren für den …. Sie merken, warum ich auch den Magen erwähne. Am Clemensberg angekommen – ggf schon vorher – erfährt man Dreierlei: erstens die Tiefen des Niedersfelder Steinbruches (bitte Warnsignale beachten), wo der harte Diabas-Stein gewonnen wird. So, zweitens liest man von der Geschichte des Soldaten und seinem Gelübde. Und zu guter letzt genießt man die Fernsicht weit ins Ruhrtal hinein. Nun unterhalb des Walles vom Steinbruch geht`s weiter zur Hoppeckequelle (774 m), Startplatz des 35 km langen Flusses, der bei Bredelar in die Diemel mündet. Kurze Zeit später am Grenzstein Nummer „8“, wir betreten wieder hessisches Terrain. Aber wir verlassen bei der nächsten großen Wegekreuzung U- und R-steig. Gut erkennbar dort die neue Schutzhütte, versehen mit geruhsamen Sitzflächen und „Liegen“: „Am Streit“, teils auch „Scheid“ genannt, da ja Grenzgebiet, erinnern diese Namen an streitbare Vorfahren.
Doch heute geht`s ab diesem Punkte wohlig und friedlich links hinab, stark bergab. Auf „halbem Abstieg“ klärt uns eine Geschichtstafel „Steffens Hütte“ auf: früher wurde hier auf „Nachbars Wiese“ – sprich jenseits der Grenze und des Baches Vieh geweidet, für lange Zeit gesetzlich erlaubt! Dann weiter unten wählen wir die rechte Abzweigung zur so genannten Hoppecketal-Runde. Mit schnellen Schritten auf relativ flachem Wege – oder doch langsamer die Natur genießend erreichen wir das Ruthenartal in einer großen Kurve. Vor langer, langer Zeit führte hier „Hammer Johann“ sein arbeitsreiches Wesen, er bearbeitete mit Hilfe der Bergwässer die Eisen. Auf anderer Talseite nochmals ein Wegekurve, wo wir dann links scharf abbiegend einen Pfad betreten. Diesem folgen, eine Brücke queren, erst nochmals den aufwärts führenden Weg nehmen, dann wieder rechts hinab. Soll hier der Weg zu Ende sein? Natürlich „Nein“. Eine weitere Brücke führt über die – ja wieder die Hoppecke!
Auf anderer Seite rechts Wiese, links Büsche, und bald vor uns: die Hoppecketalstraße. Wir kennen sie ja von der Hinfahrt her. Also erst wieder links und bitte auf linker Seite folgend, da kein Bürgersteig vorhanden, aber verstärkt Autoverkehr. Zu guter letzt hier letztmalig Einkehr möglich, ein nettes Lokal an Wald und See macht`s möglich. Bis dass uns Schotterweg und Parkplatz entgegenkommen, und wir eine schöne Runde, die Qualitätstour „Tälerweg“ in unsere Herzen und ins Gedächtnis aufnehmen. Und nun lieber Wanderer, welches soll ihre nächste Qualitätstour sein? Bis dahin wünschen wir Ihnen allen ein fröhliches „Frisch auf“ und eine gute Auswahl für eine der nächsten Wandertouren im Naturpark Diemelsee, zu dem das gesamte Upland gehört.
Dieser Weg wurde als Teil des Zertifizierungsprozesses zur Qualitätsregion Wanderbares Deutschland geprüft.
Autorentipp
Im Sommer August bis Mitte September blühende Hochheide. Blaubeeren.
Im Winter Skilanglauf auf der Hochheide.
Sicherheitshinweise
Warnhinweise (3 x = Alarm) bei Sprengungen im Niedersfelder Steinbruch beachten, angrenzend zur Hochheide (NSG Neuer Hagen).