Ruine St. Barbara-Kapelle
Mystische Stimmung und schöne Ausblicke auf Karlsbad-Langensteinbach.
Beschreibung
Geschichtsträchtiger Ort in Karlsbad
Die erste urkundliche Erwähnung der Barbara-Kapelle als „capella sanctae Barbarae“ stammt aus dem Jahr 1432. Das Bauwerk selbst geht in das 14. Jahrhundert zurück. Vor der Zueignung der Kapelle und der dazugehörigen Quelle zur Heiligen Barbara hat sich dort wohl ein keltisches Quellheiligtum befunden. Sicher steht die Weihung der Kapelle damit in Zusammenhang. Neben der Kirche bestand einige Zeit lang ein Friedhof – Mauerreste sind auf dem Platz zu sehen und unter der Erde stecken Fundamente. Verschiedene Sagen ranken sich um Kapelle und Quelle. Fast eineinhalb Jahrhunderte lang war die Kapelle ein beliebter Wallfahrtsort und der Platz davor wurde für Märkte genutzt. Eine Wende trat in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts mit der Ablehnung der Wallfahrt durch den nun zuständigen reformierten württembergischen Herzog ein. Es sollte allerdings noch viele Jahre dauern, bis die Wallfahrt unterblieb. 1590 wird die Kirche noch als „prächtiger, mit künstlerischen Gemälden gezierter Tempel auf dem Barbaraberg, der heiligen Barbara geweiht“ beschrieben. Zweimal im Jahr finde in Gegenwart einer großen Volksmenge Markt vor diesem Tempel statt. Im Langensteinbacher Lagerbuch von 1605 werden dann allerdings die ersten Verfallserscheinungen an der Kirche beschrieben. Die bald folgenden Zeiten des Dreißigjährigen Krieges machten zudem das Reisen über Land zu gefährlich, so dass die Wallfahrt zuletzt ganz in Vergessenheit geriet. Auch die Zuordnung der Kirche an das restituierte Kloster Herrenalb änderte nichts, da dieses inzwischen völlig verarmt war. Lediglich der Markt wurde weiterhin auf dem Barbaraberg angehalten. 1818 war St. Barbara restlos zur Ruine geworden und blieb das gesamt 19. Jahrhundert über dem Verfall und der Ausplünderung ausgesetzt. 1902 erinnerte man sich der Ruine und begann eine Restaurierung. Vor allem der Turm sollte als Aussichtsturm wieder Verwendung finden. Bei einer erneuten Renovierung wurde 1966 eine massive Wendeltreppe im Turm eingebaut. Der Turm ist als Aussichtsturm täglich geöffnet und liegt im Waldpark St. Barbara in Karlsbad-Langensteinbach. Er ist vom Parkplatz „Schwimmbad“ zu Fuß über die Römerstraße Richtung Kurfürstenbad zu erreichen. Jährlich findet am 1. Mai bei der Ruine ein Fest des Musikvereins statt. Empfohlene S-Bahn-Haltestelle: St. Barbara.
Kontakt
Adresse
Ruine St. Barbara-Kapelle
76307 Karlsbad