Drei Wandervereine im Netzwerk Deutscher Wanderverband gehen gestärkt in die digitale Zukunft

Nicht nur Wandervereine stehen vor der Herausforderung, bisherige Kommunikationsstrategien und innere Strukturen an die veränderten Standards der heutigen Gesellschaft anzupassen. Das betrifft vor allem auch das Thema der Digitalisierung: Welche digitalen Programme und Plattformen können bzw. sollten für verschiedene Vereinszwecke genutzt werden? Wie können wir uns vernetzen, um voneinander und miteinander zu lernen?

Initiator*innen und Ziele des Projekts 

„Wandern, Naturschutz und regionale Identität - drei Wandervereine im Netzwerk Deutscher Wanderverband gehen gestärkt in die digitale Zukunft“ ist eine Initiative des Netzwerk Bahnhof Langstadt e.V. (NBL) in Kooperation mit dem Deutschen Wanderverband (DWV), das im Sommer 2021 ins Leben gerufen wurde. 

 

Ziel ist es, in den drei teilnehmenden Modellvereinen und ihren Ortsgruppen so viel digitales Selbstbewusstsein zu entwickeln, dass sie beim Bewältigen momentaner und zukünftiger Herausforderungen auch digitale Ansätze zur Lösungsfindung autark bewerten und zur Hilfe ziehen können. Dazu zählen Herausforderungen wie: Wie kann ich die Arbeit meines Vereins nach außen hin sichtbarer machen? Wie können wir die Vorstände entlasten und das Engagement im Ehrenamt attraktiver machen? Wie kann ich allen ermöglichen, ihre eigenen Ideen ins Vereinsleben mit einzubringen, um es vielseitig, offen und attraktiv zu gestalten? 

 

Förderer 

Gefördert wird das Projekt durch die Initiative „Zusammenhalt durch Teilhabe“, ein von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) bzw. dem Bundesministerium des Innern und für Heimat gefördertes „Programm für bürgerschaftliches Engagement und demokratisches Handeln“. Ziel des Programms ist das Vorbeugen von Extremismus durch die Stärkung demokratischer Teilhabe in u.a. regional verankerten Vereinen und Verbänden. Damit gilt ein besonderer Fokus in unserem Projekt auch der Toleranz und Teilhabeförderung aller Vereinsmitglieder. 

 

Die teilnehmenden Modellvereine 

Die drei teilnehmenden Gebietsvereine sind der Odenwaldklub e.V. mit Ortsgruppe Rimbach, der Harzklub e.V. mit Ortsgruppen Bad Suderode, Friedrichsbrunn und Tanne sowie der Spessartbund e.V. mit den Ortsgruppen Sulzbach und Langenprozelten. Sie sind sogenannte „Modellvereine“ - das bedeutet, dass sie am Ende unseres Projekts **von Lernenden zu Lehrenden werden und** ihr Wissen und ihre Erfahrungen an andere Vereine weitertragen und sie bei der Entwicklung eigener digitaler Projekte oder dem Digitalisierungsprozess unterstützen werden. 

 

Aufbau des Projekts

Ein digitales Selbstbewusstsein aufzubauen ist ein Prozess ohne festgesetzten Endzustand. Im Laufe des Projekts wird daher weniger auf das Beibringen der Bedienung einzelner Programme gesetzt, die in einigen Jahren sowieso überholt und veraltet sind. Vielmehr wird dazu ermutigt und dabei unterstützt, neue Software auf eigene Faust zu testen und sich anzueignen. 

 

Das Projekt ist in drei Phasen gegliedert, entwickelt sich jedoch prozesshaft gemeinsam mit den Teilnehmer*innen weiter: 

 

1. Bedarfsanalyse: 

In der Bedarfsanalyse wurde zunächst besprochen, welche konkreten Brennpunkte die Teilnehmenden in ihren Vereinen sehen. Das können zum Beispiel fehlender Neuzuwachs sein, oder die Überbelastung der Vorstände durch eine passive Vereinsbasis. In Workshops und Eigenarbeit haben die Teilnehmenden dann individuelle Umfragen entwickelt und an ihre Vereinsbasis und Vorstände verschickt. 

 

Neben demographischen Daten wie Alter und Geschlecht, ging es hauptsächlich um die Einstellung zum Verein. Was brauchen die Mitglieder? Was wollen sie? Was motiviert sie? Ende 2022 wurden die Ergebnisse gemeinsam analysiert und dienen nun als Grundlage für die folgende Phase. 

 

2. Projektphase: 

Vor kurzem sind wir in die Projektphase gestartet. Zur Zeit werden Projekte entwickelt, die die analysierten Bedürfnisse stillen sollen. Mindestens ein digitaler Aspekt ist dabei Pflicht, ansonsten sind die Vereine frei in der Gestaltung. Die Projektideen reichen von der Entwicklung eines Podcasts über die Einrichtung eines Social Media Kanals auf Instagram bis zur Renovierung und dem Ausbau des Internets im eigenen Vereinsheim als Plattform für Austausch und Workshops. 

 

Teilziel bei jeder Idee ist dabei immer auch die Vernetzung der Vereine untereinander und das aktive Engagement der Vereinsbasis bei der Umsetzung des Projekts. Unterstützt werden sie dabei mit individuellen Beratungen von Expert*innen in den jeweiligen Gebieten und gemeinsamen Workshops. Wichtig ist bei jedem Projekt, auch im Digitaleifer des Gefechts nicht die analysierten Bedürfnisse der Vereinsbasis aus den Augen zu verlieren. 

 

3. Wissenstransfer: 

Damit der Erfolg des Projekts nachhaltig ist, folgt in der letzten Phase ein Wissenstransfer von den teilnehmenden Modellvereinen zu externen Interessierten. In 2024 werden die Teilnehmenden Workshops vorbereiten, in denen sie ihre Erfahrungen mit Erfolgen und Misserfolgen mit anderen Vereinen teilen und ihr gesammeltes Know-How weitergeben. Die Projektwebsite befindet sich zur Zeit im Aufbau. Nach Fertigstellung können Sie sich dort selbständig für den Newsletter anmelden, um keine Neuigkeiten mehr rund um das Projekt, die Projekte der Vereine und den bald anstehenden Wissenstransfer zu verpassen! 

 

Übrigens: Im Rahmen des Fachtags am 30.09.2023 in Kassel veranstalten der NBL und DWV gemeinsam Workshops zum Thema Umfragen sowie zum Anstoßen der digitalen Transformation im Vereinswesen. Wir würden uns freuen, Sie am 30.09. begrüßen zu dürfen.

Pressekontakt

Jens Kuhr

Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Jens Kuhr