Während der gemeinsamen Wanderung entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern waren sich Steinmeier und Schlothauer darin einig, wie wichtig der Freizeitsport Wandern für die Menschen während der Pandemie war und ist. Ein weiteres Thema während der Tour bei Lübeck war die Mitgliederentwicklung und Situation in den Wandervereinen. An die Ministerpräsidentin und den Ministerpräsidenten gerichtet sagte Trupka, dass das Regelungswirrwarr während der Pandemie die Vereinsarbeit zusätzlich erschwert habe. „Alle zwei Wochen musste ich neue Verordnungen lesen“, so die Vorsitzende. Wanderungen von Lübeck ins benachbarte Mecklenburg-Vorpommern seien zeitweise nicht möglich gewesen. Schwesig und Günther versprachen, diese Schwierigkeiten bei künftigen Landesverordnungen stärker in den Blick zu nehmen.
Bundespräsident Steinmeier warnte, trotz der derzeit guten Entwicklung nicht leichtsinnig im Umgang mit dem Virus zu werden. Er betonte, Andersdenkende auch im Zusammenhang mit den Diskussionen um Corona nicht abzuschreiben. Auch bei der Bekämpfung der Pandemie brauche es gesellschaftlichen Zusammenhalt. „Die Wunden der Pandemie zu heilen, das wird länger dauern. Es ist Zeit, wieder zueinanderzukommen und alte Bande neu zu knüpfen. Wenn wir wieder näher zusammenkommen wollen, dann müssen wir gehen, gemeinsam gehen, Schritt für Schritt“, so Steinmeier.
Mit seiner Wanderung möchte der Bundespräsident auch auf die Geschichte des geteilten Deutschlands und die vollzogene Wiedervereinigung aufmerksam machen. Im Juni und Juli folgen weitere Wanderungen in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen sowie in Thüringen und Hessen, jeweils entlang der Landesgrenzen. Im Rahmen der Aktion #schrittfürschritt in den sozialen Netzwerken lädt Steinmeier Bürger*innen ein, das Gespräch im Familien-, Freundes-, und Kollegenkreis zu suchen – auch wenn dort durch die Pandemie Distanz oder Streit entstanden sein sollten.