Haase gestaltet den DWV ab 2003 als Verbandsfachwart für Medien- und Öffentlichkeitsarbeit und ab 2007 als 2. Vizepräsident. Eine der großen Stärken des gelernten Pressesprechers ist die Kommunikation. Im Wanderverband setzt er sich nicht nur für eine starke Öffentlichkeitsarbeit ein, sondern sorgt mit ungezählten Gesprächen in Politik, Verwaltung und Tourismus dafür, dass das enorme Bürgerschaftliche Engagement der Gebirgs- und Wandervereine für die Gesellschaft stärker gewürdigt wird. Besonders wirbt er dafür, dass das ehrenamtliche Engagement hinsichtlich des Aufbaus und Erhalts der Wanderinfrastruktur als Grundlage eines zunehmend erstarkenden Wandertourismus stärkere Anerkennung erfährt.
Sprichwörtlich sind Haases Moderationen während der Deutschen Wandertage. Wenn er in den Eröffnungsveranstaltungen die Bedeutung des „größten Wanderfestes der Welt“ beschreibt, zweifelt niemand mehr daran. Auch die Abschlusskundgebungen gestaltet der Sauerländer stets so lebendig, dass alle Anwesenden schon deswegen beim kommenden Deutschen Wandertag wieder dabei sind. Legendär auch seine Vereins-Vorstellungen während der großen Festumzüge: Nie langweilig, immer originell und Kenntnis reich. Fast zu jedem Verein verrät Haase die ein oder andere Anekdote und sorgte so dafür, dass dem Publikum die vorbeiziehenden Vereine in Erinnerung bleiben.
Als Verbandsfachwart für Medien ist Haase Chefredakteur des Verbandsmagazins „Wanderzeit“. Der Autor dieses Nachrufes erinnert sich gerne zurück an die teils mehrere Stunden langen Redaktionssitzungen. Haase ist ein wandelndes Vereinslexikon und kennt jede und jeden. Zugleich versteht er sein Handwerk, wägt die Themen ausgewogen ab und will seinen Leserinnen und Lesern möglichst viele Informationen bieten. Dafür nimmt er schonmal in Kauf, dass die Schriftgröße merklich kleiner wird, als im Layout vorgeschrieben. Gar nicht mag der Medienexperte Fotos, die Wandernde von hinten darstellen. Eine entsprechende Mahnung bekommen die angereisten Medienwarte in jeder Fachtagung früher oder später zu hören.
Bei allem Engagement für „sein“ Sauerland und den Deutschen Wanderverband: Wichtig ist Haase der Blick über den nationalen Tellerrand. Dies zeigt nicht nur sein frühes Engagement für die Deutsch-Finnische Gesellschaft – u.a. dafür zeichnet ihn im Jahr 2014 der damalige Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande aus – sondern auch seine ehrenamtliche Arbeit für die Europäischen Wandervereinigung deren 1. Vizepräsident er von 2006 bis 2011 ist. Zu großen Teilen ist es Haases Verdienst, dass sich die Eurorando, das große Treffen der europäischen Wandernden in wechselnden Ländern des Kontinents, so prächtig entwickelt. Haases Herz schlägt für Europa und das freundschaftliche Zusammenwachsen seiner Nationen. Er fördert den Dialog zwischen den in der EWV vereinten Ländern und setzt sich auf vielen internationalen Treffen für ein europäisches Bewusstsein ein.
Im Jahr 2017 tritt Haase während des Deutschen Wandertages in Eisenach aus gesundheitlichen Gründen von seinen Ämtern beim DWV zurück und wird sofort zum Ehrenmitglied des Deutschen Wanderverbands.
Am 15. März ist Jörg Haase zuhause in Winterberg gestorben. Nicht nur die Wanderbewegung verliert mit ihm eine große Persönlichkeit. Er wird fehlen.