Als anerkannter Naturschutzverband und zugleich Interessenvertreter aller Wandernden in Deutschland setzt sich der DWV seit vielen Jahren bundesweit für die Stärkung des ÖPNV ein. Immer wieder erhoben der Dachverband und einzelne DWV-Mitglieder die Forderung, das ÖPNV-Angebot besonders im ländlichen Raum auszubauen und zu vereinheitlichen. Nicht zuletzt, um es den Gebietsvereinen, deren Engagement meist Landkreis- und Ländergrenzen überschreitend ist und somit durch mehrere Verkehrsverbünde führt, zu erleichtern, Touren mit ÖPNV Anschluss zu organisieren. DWV-Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß: „Nur mit einem attraktiven ÖPNV-Angebot kann es gelingen, den Individualverkehr zu reduzieren. Und das ist eine der Voraussetzungen, um den Klimawandel wenigstens etwas zu verlangsamen“. Derzeit nutzen laut dem Präsidenten 87 Prozent der Wandernden den eigenen PKW, um zum Start einer Wanderung zu gelangen bzw. vom Endpunkt wegzukommen. „Das ist zu viel und muss weniger werden“, so Rauchfuß.
In seiner „Resolution für eine klimafreundliche und soziale Verkehrswende“ fordert der DWV Bund und Länder dazu auf, nach dem Auslaufen des 9-Euro-Tickets im September dauerhaft ein ÖPNV-Monats-Ticket einzuführen und gleichzeitig den ÖPNV im ländlichen Raum auszubauen. Das Ticket soll deutschlandweit gültig, zu einem bundesweit einheitlichen Tarif zu bekommen und für alle Bevölkerungsgruppen bezahlbar sein. Außerdem soll es 24 Stunden am Tag gelten und nicht an bestimmte Tageszeiten gebunden sein, wie dies bei manchen Ländertickets in der Vergangenheit der Fall war.
Zur Begründung heißt es in der Resolution: Ein gerade im ländlichen Raum attraktives ÖPNV-Netz in Kombination mit einem günstigen Ticket, das bundesweit gilt und den Tarif-Dschungel mit seinen Verbundgrenzen hinter sich lässt, wird dafür sorgen, dass mehr Menschen den ÖPNV nutzen und der Verkehr auf den Straßen weniger wird.
Seit 1883 vertritt der Deutsche Wanderverband gegenüber Politik und Behörden die Interessen seiner Mitglieder und ist der Fachverband für das Wandern und die Wegearbeit in Deutschland. Als Dachverband von rund 70 landesweiten und regionalen Gebirgs- und Wandervereinen mit rund 600.000 Mitgliedern hat der DWV wichtige Initiativen wie das Kita-, Schul- und Gesundheitswandern oder die Ausbildung von Wanderführern gemeinsam mit Partnern ins Leben gerufen. Als anerkannter Naturschutzverband hat der DWV zudem eine wichtige Funktion im Dialog von Naturnutzern und -schützern. Er ist Initiator des bundesweiten Tages des Wanderns am 14. Mai und zertifiziert im Rahmen der Qualitätsinitiative „Wanderbares Deutschland“ Regionen, Wege und Gastgeber, wenn sie sich besonders gut für Wanderer eignen.