Wandern ist Umweltschutz

Angesichts des 2. Zukunftsdialoges im Rahmen der Nationalen Tourismusstrategie fordert der Deutsche Wanderverband (DWV), das Wandern als Kernaktivität im Deutschlandtourismus mit hoher Relevanz für den Umweltschutz stärker in der Nationalen Tourismusstrategie zu berücksichtigen.

DWV-Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß: „Für eine umwelt- und klimaverträgliche Entwicklung des Tourismus muss das Wandern in der nationalen Tourismusstrategie wesentlich stärker berücksichtigt werden als bislang. Die Bedeutung des Wanderns als umwelt- und klimaverträgliche Kernaktivität im Deutschlandtourismus wird in der Strategie bislang kaum abgebildet, das entsprechende bürgerschaftliche Engagement in den DWV-Mitgliedsorganisationen nicht wertgeschätzt. 
 

Diesem Engagement hat der Deutschlandtourismus über 200.000 Kilometer der insgesamt rund 300.000 Kilometer umfassenden Wanderinfrastruktur zu verdanken. Dafür arbeiten unsere Ehrenamtlichen jedes Jahr über 350.000 Stunden. Sie schaffen das Fundament des Wandertourismus, der für Einheimische wie für Gäste aus dem Ausland von großer Bedeutung ist. 13 Prozent aller ausländischen Gäste wandern während ihres Deutschland-Urlaubs. Damit ist Wandern die beliebteste sportliche Aktivität von Deutschlandurlaubern – vor Radfahren (11 Prozent) und Schwimmen (5 Prozent).

 

Der Wandertourismus ist außerordentlich umwelt- und klimaverträglich. Das gilt vor allem dann, wenn die Urlauber im Inland bleiben und wenige oder keine Emissionen auf dem Weg zur Urlaubsdestination verursachen. Dies gilt besonders für Tagesausflügler oder Kurzurlauber. Dank der mit dem Naturschutz abgestimmten Wanderinfrastruktur, leisten die DWV-Mitgliedsvereine vor Ort mit jedem Kilometer markierten Wanderweg umfangreiche Arbeit im Dienst der Besucherlenkung. Damit werden wertvolle Biotope geschützt und gleichzeitig tolle Landschaftsräume erlebbar. Nicht zuletzt sensibilisiert das Wandern die Menschen nachgewiesenermaßen für die Belange des Umwelt- und Klimaschutzes. Auch die über 6.000 zertifizierten DWV- Wanderführerinnen® und Wanderführer® vermitteln in ihren öffentlich zugänglichen Wanderangeboten Natur- und Kulturerlebnisse, bei dem die Zusammenhänge von Mensch, Natur, Klima und dessen Auswirkungen sichtbar werden. Nachhaltiger Tourismus bedeutet, diese Infrastruktur zu sichern. Dazu gehört auch der Erhalt naturbelassener Wege, die neben einer hohen Freizeitqualität für die Biodiversität gerade im ländlichen Raum besonders wichtig sind. 
 

Mit dem Bekenntnis zur Förderung der nachhaltigen und naturnahen Wanderinfrastruktur sollte verbunden sein, dass die nachhaltige Sicherung von Wanderwegen zu einer Pflichtaufgabe im Tourismus wird. In der nationalen Tourismusstrategie aufgenommen werden sollte zudem die Erarbeitung einer nationalen Wandertourismuskonzeption. Sie müsste die bundeseinheitliche Sicherung und qualitative Weiterentwicklung des Wanderwegeangebotes in Deutschland zum Ziel haben, Möglichkeiten für die Koordination der ehrenamtlichen Leistungen vorsehen und eine fortschreitende Grundlagenuntersuchung, Monitoring und Trendforschung beinhalten.“ 
 

Die Eckpunkte der nationalen Tourismusstrategie hat die Bundesregierung im April 2019 beschlossen. Die Ideen daraus werden nun bis Mai dieses Jahres in sechs so genannten Zukunftsdialogen mit Expertinnen und Experten aus der gesamten Branche diskutiert. Thema des 2. Zukunftsdialoges am 6. Februar auf der Schwäbischen Alb ist die umwelt- und klimaverträgliche Entwicklung des Tourismus. 

Pressekontakt

Jens Kuhr

Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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