Felsenweg 2
Mittel
Vogtländische Wandertour im Zeichen des Löwenkopfes zwischen Geigenbachtalsperre und dem Floßgrabensystem
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Beschreibung
Die drei verschiedenen Wanderrouten des Felsenweges gewähren einen Einblick in die geologischen Besonderheiten der LEADER_Region "Falkenstein - Sagenhaftes Vogtland". Elf Informationsstationen entlang des Wanderweges geben den Besuchern konkrete Erläuterungen zu den Felsen bzw. Sehenswürdigkeiten (geologische Entwicklung, Historisches, Aussichtspunkte uvm.). Nördlich der kleinen Ortschaft Hammerbrücke erstrecken sich gleich zwei Naturschutzgebiete. Die ausgezeichneten Flora-Fauna-Habitate "Am alten Floßgraben" und "Muldenwiesen" beherbergen – wie der Name schon sagt – äußerst seltene Tier- und Pflanzenarten. Wanderer können diese geschützte Naturlandschaft auf dem "Lehmgrubenweg" entdecken, einem befestigten Spazierpfad, der mitten durch die beiden Gebiete führt. Entlang verschiedener Flussläufe macht unser Weg dann einen großen Bogen nach Norden, bis hin zur Talsperre Falkenstein.
Die Geschichte der Flößerei im Vogtland
In den vogtländischen Wäldern zapfte man früher Harz, aus dem das damals vielbegehrte Pech gesiedet wurde. Der Abtransport des Holzes war zu umständlich und beschwerlich. Zur besseren Vermarktung des Holzes begann man 1579 mit dem Bau von Floßgräben (Oberer Floßgraben). Der untere Floßgraben, heute zum technischen Denkmal erklärt, hatte eine Gesamtlänge von 850 Schnur, das entspricht ca. 7,15 km. Sein Damm mit einem Weg ist in voller Länge erhalten. Wasser führt der Graben aber nur noch vom Ausgleichsbecken der Muldenberger Talsperre bis zum ehemaligen Sägewerk Leonhardt in Hammerbrücke. Vermessung und Bau des Grabens muß auch heute noch als Meisterleistung angesehen werden, da das Gefälle auf der gesamten Strecke nur sechs Meter beträgt. Nach alten Dokumenten wurden von 1633 bis 1635 jährlich 2000 Klafter Kurz- bzw. Scheitholz mit einem Gewinn von 6000 Gulden in das Elster- und Saaletal geflößt. Hauptabnehmer des Brennholzes waren Salinen (Anlagen zur Salzgewinnung) und zahlreiche Städte wie Zeitz, Pegau, Leipzig und vor allem Halle, zu denen ständige Lieferkontakte bestanden.Die Flößerei erfolgte hauptsächlich im Frühjahr, wenn die Schneeschmelze die Gräben mit genügend Wasser füllte. Das Holz wurde während des Jahres geschlagen, zum Floßgraben geschleppt, geschnitten, gespalten und aufgeschichtet.Im Frühjahr warf man dann die Hölzer ins Wasser und Floßknechte bugsierten sie durch die Windungen des Grabens. Reichte das Wasser nicht aus, wurden die Floßteiche geöffnet. Floßmeister und Floßaufseher überwachten streng die Arbeit. Die straff organisierte Flößerei auf den hiesigen Gräben wurde über 280 Jahre lang äußerst gewinnbringend für die sächsischen Kurfürsten betrieben, während die harte Arbeit der Muldenberger Flößer (z.T. Frondienst) nur spärlich belohnt blieb. Im Jahr 1991 wurde auf Beschluß des Gemeinderates von Muldenberg ein Teilstück des unteren Floßgrabens wieder floßbar gemacht, um an die schwere Arbeit unserer Vorfahren zu erinnern.