Rundwanderweg Greiz
Mittel
Rundwanderweg Greiz - Röschnitzgrund - Schlötengrund - Greiz mit tollen Highlights wie dem Fürstlich Greizer Park mit Sommerpalais, dem Oberen und Unteren Schloss sowie dem Tiergehege und Mausoleum in Waldhaus
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Beschreibung
Der Trut in den Greizer Parkwiesen
Eines Abends ging der Siebenellige auf dem Weg, der um den Parkteich führt, mit seinem Nachbarn spazieren. Plötzlich spürte er auf seinem Rücken ein Wesen sitzen, das sich fest in seine Jacke eingekrallt hatte. Er versuchte, es mit ganzer Kraft abzuschütteln, aber es gelang ihm nicht. Es kicherte ihm in die Ohren, rupfte und zupfte ihn an den Haaren, zwickte und zwackte und trieb ihn geradeso wie ein Reiter sein Pferd zu raschem Lauf an. Er konnte sich rütteln und schütteln so sehr er wollte, das tückische kleine Wesen saß ihm fest im Nacken. Erst als es ihn so ein Schweiß gebracht und so ermattet hatte, dass er nicht mehr laufen konnte, sprang es ab. Der Nachbar war stehen geblieben und hatte sich erschrocken das ungestüme Treiben angesehen. Das kleine Wesen war aber das winzige Männchen, das den Siebenelligen und seine Frau abends oft zu schrecken pflegte. Nach seinem Ritt sprang es wieder in die nahen Parkwiesen und schlug vor lauter Freude über seinen Schabernack im vollen Lauf einen Purzelbaum nach dem andern. Die Spuren, die von dem Einkrallen in des Siebenelligen Schultern zurückgeblieben waren, hat der also Geschundene zeit seines Lebens nicht wieder verloren.
Nach Franz Weidmann (gekürzt), 1920
Der Siebenellige wurde wohl wegen seiner sonderbaren Kleidung von den Greizern so genannt.
In der Greizer Gegend werden die Druckgeister als Schrättel, Hupfmännel oder Trut bezeichnet. Der Fürstlich Greizer Park soll damals ein Tummelplatz dieser Dämonen gewesen sein. Festgehalten wurde diese Szene vom Greizer Bildhauer Carl Roeder, dessen berühmte Plastik „Huckauf“ viele Jahre im Gartensaal des Sommerpalais stand.