Wanderweg Hünenteich
Leicht
Ein Stück Wildnis mitten in Deutschland durchstreifen Wanderer auf dem Wanderweg Hünenteich. Denn die mit 5,5 Kilometern relativ kurze und leichte Strecke führt durch das Herz der größten nutzungsfreien Laubwaldfläche des Landes.
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Besonderheiten der Tour
Aussichtsreich / Geologische Highlights / Botanische Highlights
Wegebeschaffenheit
Wegmarkierung
Markierungszeichen
Beschreibung
Im Nationalpark Hainich in Thüringen hat der Mensch nichts zu sagen. Urwüchsige Buchenwälder und offene Flächen präsentieren sich in einer Region, deren Zusammenspiel aus Weltgeschichte, Kultur und Natur einzigartig ist. Selbst Teil dieses Unesco-Welterbes werden Wanderer auf dem Wanderweg Hünenteich und erleben auf nur 5,5 Kilometern ein wahres Mosaik aus Lebensräumen, das durch die ehemalige militärische Nutzung der Fläche entstanden ist. Vom Deutschen Wanderverband wurde der Qualitätsweg als „naturvergnügen“ ausgezeichnet.
Ab dem Parkplatz Fuchsfarm durchlaufen die Wanderer zunächst eine alte Streuobstwiese. Bevor im Sommer und Herbst hier Kirschen, Äpfel und Birnen reifen, bieten die tausenden weißen und zartrosa Blüten im Frühjahr ein prächtige Weide für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Über den barrierefreien Erlebnispfad Brunstal mit neun Stationen, die Menschen mit Beeinträchtigungen das aktive Naturerleben möglich machen, führt der Weg weiter zur sogenannten „Fuchsfarm“. Bis 1945 befand sich in dem kleinen Gebäude eine Pelztierfarm.
Ein weißes Blütenmeer aus Bärlauch lockt im Mai am Gotternschen Weg tiefer in den Wald. Der Weg führt vorbei an einer Rotbuche, die rundum mit den Früchten des Zunderschwammes bewachsen ist. Abseits des Weges ist der Boden gespickt mit liegendem und stehendem Totholz. Kleine Brücken führen über einen nur zeitweise wasserführenden Bachlauf, einen ehemaligen Hohlweg und einen tiefen Erosionsgraben.
Rosen-, Schwarz- und Weißdorn besiedeln heute die ehemalige Schießbahn. Im Sommer entdecken Wanderer hier neben rosa Tausendgüldenkraut auch die rosa-weiß gefleckten Blüten des Fuchsschen Knabenkrautes. Hier lohnt noch ein Abstecher zur Umweltbildungsstation oder zum Spielplatz Wildkatzenkinderwald mit überdimensionalen Heuschrecken und Spinnennetzen.
Vorbei am Kellerloch, einer Erdfallsenke, und den sich abzeichnenden Wällen einer Hünenburg schlängelt sich der Weg nun wieder durch den Wald. Bis irgendwann das Wasser des Hünenteiches durch die Baumstämme schimmert. Der angestaute Erdfall ist im gewässerarmen Hainich eine Seltenheit und wichtiger Lebensraum. Ab Ende Mai schimmert das flache Ufer im hellen Gelb der blühenden Wasser-Schwertlilie.
Nahezu mystisch endet der Wanderweg Hünenteich. Denn Erlenbrüche werden im Volksglauben oft als unheimliche Orte beschrieben. Im Nebel sollen sich die Erlen in schaurige Waldwesen verwandeln. Ob es wohl stimmt?