Wiesengänger Route der Wandertrilogie Allgäu - Etappe 3: Von Bad Wörishofen bis Mindelheim
Mittel
Bad Wörishofen war die zentrale Wirkungsstätte Sebastian Kneipps. Unter ihm entwickelte sich die Stadt zum Kurort und Heilbad, immer mehr Hilfesuchende trafen ein und ließen sich von dem „Wasserdoktor“ behandeln. Unterdessen krönte ihn die amerikanische Tageszeitung „Washington Post“ zur drittberühmtesten Person der Welt, hinter dem amerikanischen Präsidenten und Fürst Otto von Bismarck. Bis heute steht Bad Wörishofen in der Tradition der Lehre des Pfarrers und gibt dieses weiter.
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
- J
- F
- M
- A
- M
- J
- J
- A
- S
- O
- N
- D
Wegmarkierung
Beschreibung
Naturverbunden
Dieser Ort verriet mir stets die Gegenwart eines unsichtbaren Menschen, der längst nicht mehr unter uns weilte. Dennoch war er überall, in den Straßen und Gassen, in den Gärten und Parks, in den Herzen der Einheimischen. Wie ein kräftiger Windstoß packte er einen und machte den Geist frei für neue Ideen.
Dieser Mensch sagte einmal: „Der Sinn des Reisens ist, an sein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns ist, unterwegs zu sein.“ Und so machte ich mich auf, durch seine Straßen und Gassen zu wandern, bereit für das Erlebnis, mit allen Sinnen unterwegs zu sein.
Was ich sah, war wohlbehütet und geordnet, aber gleichzeitig auch wild und voller Geheimnisse. Was ich viele Jahre lang als Unkraut bezeichnete, wurde unter seinen Händen zur heilenden Pflanze. Es wuchs nun gehegt und gepflegt in den Gärten. Denn sein Wissen hatte er weitergegeben.
Als Elixier des Lebens hatte ich es schon immer respektvoll behandelt. Aber seine besonderen Kräfte waren mir fremd. Nun lernte ich seine Wirkung kennen – von außen wie von innen, warm wie kalt, als Guss, Waschung oder Bad. Ich war so vertieft in die Geheimnisse dieser Welt, es hätte mich nicht gewundert, wenn dieser unsichtbare Mensch hinter der nächsten Straßenecke Wirklichkeit geworden wäre.
Und so begriff ich, was es hieß, unterwegs zu sein, zu wandern, die Erlebnisse in mich aufzusaugen, das Neue zu integrieren. Ich fühlte mich frisch und gestärkt, gesund und frei. Mein Blick war nun offen für die Natur, nicht nur für ihre Schönheit, sondern auch für ihre Geheimnisse. Und so manches Mal hielt ich inne und zog die Schuhe aus, um das Unterwegssein mehr zu fühlen.
Ich verließ diesen Ort mit diesem unsichtbaren Menschen im Herzen. Fortan trug ich ihn mit mir, war mit ihm unterwegs und mir war, als würde ihn das erfreuen.
Wegbeschreibung
Vom Startpunkt am Kurhaus führt der Weg über den Wörthbach in den Kurpark mit Kneippanlagen, Duft- und Aromagarten sowie Rosengarten. Dem Kurpark schließen sich Wiesenflächen an und man wandert über diese zum nahe gelegenen Wald. Am Waldrand wendet man sich nach rechts und genießt von hier aus einen letzten Blick auf die Kneippstadt.
Nach etwa 500 m erreicht man das Vitalhotel Sonneck. Der Weg biegt nach der Hotelanlage links ab. Nach weiteren 100 m geht es rechterhand in den Mischwald, ein Habitat für Fledermäuse. Kurz vor der Mindelheimer Straße hält man sich links und folgt dem Waldweg noch weitere 700 m, bevor man den Ort Dorschhausen auf einem kurzen Stück Landstraße erreicht. Am westlichen Dorfrand befindet sich links die „Kalte Quelle“. Die Wassertretanlage macht mit ihren neun Grad dem Namen alle Ehre. Nach dieser Erfrischung biegt man rechts ab und spaziert entlang dem Haldenbach bis zu einer Querung. Hier schwenkt man links und durchquert ein kurzes Waldstück. Bevor man das Dörfchen Katzenhirn erreicht lohnt es sich, kurz innezuhalten und den weiten Blick ins Mindeltal zu genießen. Woher der kuriose Dorfname stammt, ist nicht eindeutig belegt. Vielleicht liegt es daran, dass die ursprüngliche Besiedelung einem Katzenhirn glich? Gedanken dazu begleiten den Wanderer weiter Richtung Norden. Nach 400 m führt eine Brücke über die Autobahn BAB 96 und man erreicht den Mindelheimer Stadtwald. Der Waldweg führt geradeaus bis zur Staatsstraße 2518. Ein kleiner Schwenker nach links bietet eine gute Übersicht, um die Straße gefahrlos zu passieren.
Nach weiteren 400 m am Waldrand Richtung Norden erreicht man eine Querstraße. Der Weg führt jetzt in ein ausgedehnte Waldstück. Hier befindet sich der Wanderer auf der ehemaligen Salzstraße von München an den Bodensee. Nach etwa 600 m geht es an der Abzweigung weiter geradeaus. Erst weitere 300 m später biegt man rechts und kurz darauf in einem Bogen links ab. Nun geht es immer geradeaus Richtung Norden. Nach 1 km nimmt man die Abzweigung links und folgt dem Weg bis zur Waldgrenze. Man unterquert die Bahnlinie und kurz darauf die B 16 und folgt dem Weg geradeaus. Von Ferne lassen die Türme und die Mindelburg hoch über der Stadt die einstige Wehrhaftigkeit Mindelheims erahnen. Der Weg führt durch ein neues Wohngebiet, quert die Krumbacher Straße und führt in einer kleinen Kurve über die Mindel, die der Kreisstadt des Unterallgäus ihren Namen verlieh. Nach 100 m geradeaus, kurz vor dem Bergwald, biegt man links in den Unteren Mayenbadweg ab. Geradeaus erreicht man nach etwa 1 km die Liebfrauenkapelle, ein Kleinod frühbarocker Ausstattung. Links führt die kurze Zuwegung in die historische Altstadt Mindelheims.
Ausrüstung
Sicherheitshinweise
Allgäu das Wetter prüfen. Regen und/oder Nebel kann die Sicht stark beeinträchtigen, sodass es Sie sich schwieriger orientieren können.