Ahrbach-Grundschule Niederahr
Oststraße 17
56414 Niederahr
56 Kinder, fünf Lehrer*innen, vier Klassen; das ist die Ahrbach-Grundschule. Wenn man die Schule betritt, ist man gleich wieder draußen – so könnte man zumindest meinen, denn das Gebäude am Ortsrand hat auf der Rückseite große Fensterfronten, die freien Ausblick auf eine Streuobstwiese ermöglichen.
Neulich haben Eltern, Kinder und die Lehrer*innen gemeinsam ein Weidentipi auf dem Schulgelände gebaut. Und damit die Weidenzweige gut anwachsen, kam die Feuerwehr mit dem großen Schlauch zum „Gießen“. Solche gemeinsamen Aktionen sind typisch für die Schulgemeinschaft im kleinen Ort Niederahr; man kennt sich und jeder bringt gerne seine Erfahrungen und Fähigkeiten ein. Im Modellprojekt „Draußenschule“ möchten die Lehrer*innen Aktivitäten in der Natur verstetigen und mit einem curricularen „roten Faden“ verbinden gemäß ihrer Überzeugung, dass sich draußen (fast) alle Unterrichtsinhalte (besser) umsetzen lassen.
Die Beschreibung der Draußentage wurde von den Schulen übernommen.
Der Frühling ist da…
…aber leider noch nicht so richtig. Trotzdem haben wir uns heute morgen bei kühlen 8° nach draußen in unseren Schulgarten gewagt. Nach dem langen Winter sah es da nicht mehr so schön aus. Die Erde war vom vielen Regen steinhart gepresst und überall wucherten "Unkräuter" – also Kräuter, die wir da nicht haben wollten.
Mit kleinen Hacken haben wir zunächst den Boden aufgelockert und die Unkräuter entfernt. Dabei ist uns auch so mancher Bewohner aus dem Erdreich begegnet. Nachdem alles sorgfältig gehackt und der Boden wieder schön locker war, haben wir uns erstmal von der Anstrengung erholt und Pause gemacht. Wie hart wir gearbeitet hatten, konnte man an so mancher Hose sehen.
Jetzt war es Zeit zum Säen. Frau Vortisch vom Wanderverband aus Kassel hatte uns Samenkugeln mitgebracht. Diese kleinen Kugeln enthalten Blumensamen. Welche Kugel welchen Samen enthält weiß niemand. Es soll ja eine Überraschung werden. Mit einem Grabstock haben wir kleine Löcher in den Boden gebohrt und jeder durfte seine Kugel in das vorbereitete Loch legen und mit Erde wieder abdecken. Wir freuen uns jetzt schon auf die Blumenpracht an unserer Ahrbachschule.
Vom elektrischen Strom
Elektrischer Strom ist nützlich, aber auch gefährlich – lebensgefährlich. Zum Experimentieren verwenden wir deshalb nur den ungefährlichen Strom aus der Batterie.
Zunächst haben wir uns eine Batterie und ein Glühlämpchen näher angeschaut. Eine Batterie hat zwei Pole, den Minuspol und den Pluspol. Die Anschlüsse am Glühlämpchen sind das Gewinde und das Kontaktplättchen. Verbindet man je einen Pol der Batterie mit je einem Anschluss am Glühlämpchen, so ist ein Stromkreis entstanden und das Glühlämpchen leuchtet. Mit Hilfe eines Schalters kann man den Stromkreis schließen und öffnen und so das Glühlämpchen ein- oder ausschalten.
Natürlich reicht der Strom aus der Batterie nicht für die Stromversorgung in einem Haus oder einer Fabrik aus. Dieser Strom kann nur aus Wärme erzeugt werden. Dazu wird in Kraftwerken Kohle verbrannt oder die Wärme kommt aus Atomen. Beides ist schädlich für die Umwelt. Mit Hilfe der Wärme kann man dann einen Generator (=Stromerzeuger) antreiben. Statt mit Wärme haben wir das mit Muskelkraft auf dem Energiefahrrad versucht. Das war ganz schön anstrengend.
Heute wird immer mehr umweltfreundlicher Strom aus Sonnenenergie erzeugt. Fällt Licht auf eine Solarzelle, so entsteht elektrischer Strom, der z.B. einen kleinen Motor antreiben kann.
Bei einer Wanderung durch Niederahr haben wir im Neubaugebiet viele Häuser mit Solarzellen auf dem Dach gesehen. Der erzeugte Strom (Fotovoltaik) wird in das Stromnetz eingespeist. Auf einigen Häusern sind auch Elemente installiert, mit deren Hilfe warmes Wasser bereitet werden kann (Fotothermie).
Besuch beim Reiterhof Gestüt Falkenhorst
Bei strahlendem Sonnenschein geht es von der Schule in Niederahr aus zu Fuß zum vier Kilometer entfernten Reiterhof Falkenhorst. Schon unterwegs sehen wir Weiden, auf denen Pferde grasen. Die Kinder beobachten die Pferde und Ponys und haben viele Fragen, die auch gleich beantwortet werden: Wie geht man mit dem Elektrozaun um? Darf man Pferde füttern? Wenn ja, womit? Warum verstecken Pferdebesitzer einen Hufkratzer am Baum? Wie erkennt man Stute und Wallach?
Auf dem Hof angekommen, werden wir von den beiden Reitlehrerinnen Christiane und Steffi erwartet. Nach einer kleinen Frühstückspause geht es zu den Ponys, die schon bereit stehen. Je zwei Kinder teilen sich ein Pony. Zur ersten Kontaktaufnahme lernt jedes Paar zunächst einmal den Namen des Ponys kennen. Dann wird fleißig unter Anleitung geputzt, gestriegelt, und gebürstet. Die Ponys werden gesattelt und getrenst, jeder Kinderkopf mit einem Helm gesichert.
Dann geht es gemeinsam zur Halle, wo schon ein kleiner Parcours aufgebaut ist. Nachdem der erste der beiden Partner aufgestiegen ist, die Bügel richtig eingestellt und der Sattel nachgegurtet ist, führt der zweite Partner das Pony über die Hindernisse. Mit der Zeit kann aber auch der Reiter auf dem Pony die Zügel alleine in die Hand nehmen. Der Partner zu Fuß leistet im Bedarfsfall Hilfestellung. Nach der Hälfte der Zeit tauschen Reiter und Führer. Zum Abschluss werden die Ponys von beiden Partnern zurück zur Putzstelle geführt, abgesattelt, nochmals gebürstet und die Hufe gekratzt. Anschließend führen die Kinder die Ponys gemeinsam zur Weide. Nach einem letzten Rundgang über den Hof ist es schon Zeit für die Heimfahrt. Der erlebnisreiche und informative Vormittag ist zu Ende.
Besonders bedanken wollen wir uns bei der Familie Körper – Erhardt, den Besitzern des Reiterhofs Gestüt Falkenhorst in Helferskirchen und bei den beiden betreuenden Reitlehrerinnen Steffi und Christiane für diese schöne, kostenlose Reitstunde für die Kinder der Draußenschule.
Ein Besuch im Stöffelpark
Auf der Suche nach Fossilien
Heute hat die Draußenschule den Stöffelpark in Enspel besucht. Nach kurzer Busfahrt wurden wir von unserer Parkführerin Sarah begrüßt.
Bis vor wenigen Jahren wurde hier Basalt abgebaut und zu Schotter gebrochen oder Pflastersteinen aller Art weiter verarbeitet.
Berühmt ist der Park aber nicht für den Basaltabbau sondern für die Stöffel-Maus. Das hat uns Sarah so erklärt:
Vor 25 Millionen Jahren trat Lava aus dem Erdinnern aus. Als sie auf das Grundwasser stieß, verdampfte dies sofort in einer gewaltigen Explosion. Durch diese Explosion entstand ein riesiger Krater, der sich nach und nach wieder mit Geröll und Wasser füllte. Rund um diesen Stöffelsee entstand in warmem Klima ein dichter Wald. (Ein Modell des Stöffelsees haben wir nachgebaut. Obwohl es sehr kalt und nass war, hat es uns Spaß gemacht.) Am Seeufer lebten viele Tiere wie Frösche, Kaulquappen, Schildkröten, Libellen, Käfer, Spinnen, Otter und sogar kleine Krokodile – und im See natürlich Fische. Doch woher weiß man das eigentlich? Tiere, die im Wasser starben oder in den See fielen, sind auf den Grund des Sees gesunken und von Schlamm bedeckt worden. Nach etwa 300 000 Jahren war der See schließlich wieder ausgetrocknet. Bei einem späteren Ausbruch von Lava im oberen Westerwald wurde diese Stelle von einer etwa 90 m dicken Basaltschicht bedeckt. Durch das enorme Gewicht des Basaltes wurde der Grund des ehemaligen Sees zu Ölschiefer zusammengepresst. In dieser Schicht kann man heute noch die Überreste dieser Lebewesen finden. Diese nennt man Fossilien (lateinisch fossilis = ausgegraben). Das berühmteste Fossil aus dem Stöffelpark ist die "Stöffel-Maus", ein etwa mausgroßes Tier mit Flughäuten zwischen Vorder- und Hinterbeinen.
Zum Abschluss durften wir selbst in Ölschieferplatten nach Fossilien suchen. Eine Gruppe hatte sogar das Glück, Fossilien von Blättern und einem kleinen Fisch zu finden.
Apfelernte
Wir stellen Apfelsaft her
Auf unserem Schulgelände stehen viele Obstbäume. Das Ernten macht in jedem Jahr großen Spaß. Die Apfelbäume haben es uns Jungen und Mädchen besonders angetan.
Auch in diesem Oktober war wieder Erntezeit. Nachdem Herr Grolig die Äste kräftig durchgeschüttelt hatte, konnnten zwei Bollerwagen mit Äpfeln beladen und zur nahen Schule transportiert werden.
Dort wurden zunächst schlechte Äpfel aussortiert, die guten geviertelt und zur Obstmühle gebracht. Das Häckseln in der Obstmühle erfordert viel Kraft. Die Apfelschnipsel füllten die Kinder in einen Jutebeutel, den sogenannten Presssack. Dieser wurde dann vorsichtig in die Obstpresse gestellt. Erneut war Muskelkraft gefragt - das Auspressen ist viel anstrengender als es aussieht. Schon nach wenigen Umdrehungen lief köstlicher Apfelsaft aus der Presse in eine Schüssel.
Aus den Äpfeln der beiden Bollerwagen haben wir 42 Liter Saft gepresst. Damit jedes Kind Apfelsaft mit nach Hause nehmen konnte, wurde der Saft in Flaschen abgefüllt.
Fleißige Mütter hatten während unserer anstrengenden Arbeit leckeren Apfelkuchen für uns gebacken.
Die Ahrbachquelle...
...wo der Ahrbach entspringt.
Bei Regen fließt ein Teil des Wassers auf der Oberfläche ab (Oberflächenwasser), ein anderer Teil versickert im Erdboden (Grundwasser).
Eine Quelle ist ein Ort, wo zuvor versickertes Regenwasser wieder an die Erdoberfläche tritt.
Regen, der auf den Beulstein gefallen ist, versickert im Erdboden. Ein kleiner Teil dieses Wassers fließt unter der Erde Richtung Ettinghausen. Kurz bevor es den Ort erreicht, gelangt es wieder an die Oberfläche. An genau dieser Stelle beginnt ein kleiner Bach, unser Ahrbach.
Leider hatte es vor unserem Besuch schon lange nicht mehr geregnet. Deshalb haben wir nur eine kleine Öffnung in der Erde gesehen von dem ein schmaler Graben Richtung Ettinghausen führte.
Besuch vom Wildmobil
Heimische Wildtiere und Jagd
Das Wildmobil des Hegeringes Westerwald ist ein durch private Gelder gefördertes Informationsmobil zum Thema: "Heimische Wildtiere und Jagd". Die Jägerschaft möchte damit Aufklärungs- und Informationsarbeit leisten und das Bild der Jagd neu prägen. Kinder und Jugendliche können durch das Anschauen und Befühlen der Präparate eine intensive Vorstellung von der Fauna in ihrer Umgebung bekommen. Durch Fühlmemory von Baumrinden und Fühlmemory von Fellen ist der deutliche Unterschied der heimischen Arten auch haptisch zu erlernen.
Der Austausch und der Kontakt mit Jägern ist wichtig, um das vielleicht mancherorts negative Bild der Jagd nachhaltig zu verbessern. Das Wildmobil ist prinzipiell an jedem Ort aufstellbar und somit für Informationen vor, während und nach einer Wanderung geeignet.
Die zuvor im Wald entdeckten Dachsbauten und Eingänge konnten in Zusammenhang mit der Größe des Dachses aus dem Wildmobil in Relation gesetzt werden.
Winterfutter für Vögel
Futterglocken herstellen
Draußenschule Niederahr gibt Tipps zur Herstellung von Futterglocken für die Winterfütterung
Die Grundschüler der Draußenschule Niederahr stellten mit Unterstützung von Philipp Schiefenhövel (Masgeik-Stiftung) und Rudi Grolig (zertifizierter Wanderführer) Futterglocken für die Winterfütterung der Vögel her. Der benötigte Rindertalg konnte von der Metzgerei Gerlach-Schäfer bezogen werden. Ruck zuck hatten die Kinder draußen eine Außenküche und Arbeitsflächen aufgebaut.
Um möglichst viele Vögel mit der Futterglocke anlocken zu können, stellten die Jungen und Mädchen der 2. Klasse mit ihrer Lehrerin Kerstin Neis ein interessantes „Rezept“ zusammen.
Die Angaben sind für einen Blumentopf mit ca. 10 cm Durchmesser.
100 g Rindertalg
50 g Margarine
30 g Sonnenblumenkerne
30 g Winterfuttermischung
60 g Haferflocken
40 g Rosinen und
20 g Weizenkleie
Das Fett darf nicht zu heiß werden, da das Fett sonst unangenehm riechen kann. Wenn das Fett geschmolzen ist, gibt man die Körner sowie anderen Zutaten in den Topf und rührt sie gut unter.
Der Blumentopf muss präpariert werden: ein kleiner Ast wird mit dem einstieligen Ende durch das Bodenloch des Tontopfes gesteckt und mit etwas Kordel werden einige Knoten um den Ast gemacht, damit sich das Bodenloch durch die Kordel und deren Knoten verschließt.
Nachdem die Futtermasse ein wenig abgekühlt ist, wird sie in die präparierte Glocke eingefüllt. Nun wird die Glocke an einen kühlen Platz gestellt, so dass die Masse komplett erhärten kann.
Während der spannenden Vogelexkursion lernten die Kinder verschiedene Vogelarten an ihrem Ruf, dem Aussehen sowie dem Fressverhalten am Vogelhaus kennen. Besonders beeindruckt waren die Kinder von der Goldammer und der Wacholderdrossel. Rotkehlchen, Blau- und Kohlmeisen waren am häufigsten an den Vogelhäuschen zu zählen.
Mit dem Förster im Wald
Interessantes über Pflanzen und Tiere
Heute hat uns der Förster, Herr Mäncher aus Bannberscheid, zum Malberg begleitet. Und jetzt wissen wir:
- Warum im Sommer manche Blätter so klebrig sind.
- Was das Vorbild für Klettverschlüsse ist.
- Wie man Bäume an den Blättern und der Borke erkennt.
- Wie sich die Samen von Pflanzen verbreiten können.
- Dass in unserem Wald keine Tannen sondern Fichten wachsen und wie man Tannen von Fichten unterscheidet.
- Wo Fuchs und Dachs im Wald wohnen.
- Warum Vögel den ganzen Tag singen.
- Warum Raubtiere keine Spitzmäuse fressen.
Vielen Dank Herr Mäncher. Es war sehr interessant.
Wie kommt unser Wasser in den Hahn?
Ein Besuch im Hochbehälter am Malberg
Am 6. Mai haben wir den Hochbehälter am Malberg besucht. Herr Krischel von den Verbandsgemeindewerken Wirges hat uns erklärt, wie unser Wasser in den Hahn kommt.
In der Verbandsgemeinde Wirges werden von den 20000 Einwohnern jährlich etwa 1,1 Millionen Kubikmeter Wasser gebraucht. Das Wasser kommt aus 14 zwei bis zehn Meter tiefen Quellen und 14 Brunnen (29 bis 133 m tief). Durch 30 – 50 cm dicke Rohre wird es abgepumpt und nachdem es gefiltert und biologisch gereinigt wurde, in einen der 10 Hochbehälter oder in den Wasserturm geleitet. Von dort fließt es dann durch insgesamt 185 km lange Rohrleitungen in die verschiedenen Orte der Verbandsgemeinde und zu den Häusern.
Damit wir immer einwandfreies Trinkwasser haben, werden die Hochbehälter 2 bis 4 mal im Jahr gereinigt und die Wasserqualität ständig kontrolliert.